Social Entrepreneurship: Jonas Staub auf Ashoka Reise in Westafrika

Jonas Staub, der Gründer von Blindspot und Ashoka-Fellow, besuchte Mitte Juni gemeinsam mit dem Ashoka Visionary Program Westafrika. Lies mehr über seine Learnings und Parallelen zu Blindspot sowie die besuchten Projekte.

Ashoka ist eine internationale Organisation, welche Sozialunternehmer:innenzusammenbringt, die die Welt neu denken – und danach handeln. Ziel des Ashoka Visionary Program in Westafrika war der Austausch unterschiedlichster Sozialunternehmer:innen aus aller Welt, um die gesammelten Eindrücke vor Ortin eigene Projekte zu tragen und der Vision von Ashoka nachzugehen: gesellschaftliche Veränderungen herbeiführen, welche das Leben fair, nachhaltig und menschlich machen. Jonas Staub wurde 2018 zum Ashoka Fellow benannt. Im Fokus der Berufung stand sein Engagement bei Blindspot, mit dem er mittels eines System-Change bestehende Strukturen und Handlungsweisen verändern will: Um die Vision einer Gesellschaft, in der in allen Bereichen Inklusion selbstverständlich gelebt wird, zu erreichen. 

Im Rückblick war das Ashoka Visionary Program in Westafrika für Jonas Staub sehr lehrreich und wertvoll, da er spannende Aspekte unterschiedlicher sozialunternehmerischer Herangehensweisen beobachten konnte. Dabei zeigte sich, dass soziale Probleme an unterschiedlichsten Orten und in verschiedenen Bereichen gelöst wurden und so einen Mehrwert für die ganze Gesellschaft erzeugen.  

«Durch die Reise und den Austausch mit den afrikanischen Changemakern habe ich erkannt, dass man sich stets seiner eigenen Privilegien bewusstwerden muss. Nur so kann man sein eigenes Handeln immer wieder überprüfen und die eigene Vision – das Ziel wofür man arbeitet – ergebnissorientiert justieren.» - Jonas Staub 

Der Einbezug verschiedener Anspruchsgruppen (Natur, Menschen und Tiere) ist entscheidend, um schlussendlich eine übergreifende soziale Nachhaltigkeit zu erreichen. Es braucht eine Vision, welche unermüdlich verfolgt wird, um bottom-up eine Veränderung herbeizuführen. Eine Parallele mit Blindspot, welche wiederholt erkannt wurde. 

Jonas Staub hatte die Möglichkeit, bemerkenswerte Projekte persönlich zu besichtigen und sich vor Ort mit den inspirierenden Changemakern auszutauschen: 

  

  • In Tansania lernte Jonas die inspirierende Selfina-Gründerin Dr. Victoria Kisyombe kennen. Mit Selfina unterstützt Victoria die wirtschaftliche Befähigung von tansanischen Frauen mittels Mikroleasing. Dabei werden diverse Gerätschaften wie bspw. Nähmaschinen, PCs, Traktoren oder Bewässerungsanlagen zum Leasing angeboten. Mit dieser Pionierarbeit hat Selfina bereits 31’,000 Frauen finanziert, 150 Stellen geschaffen und insgesamt 300’,000 Menschen positiv beeinflusst. In Anerkennung dessen, wurde Victoria Kisyombe Mitglied der Schwab Foundation, eine führende globale Plattform, die soziales Unternehmertum und soziale Innovationen fördert. 
  • Einen weiteren spannenden Einblick erhielt Jonas in Tansania im landschaftlichen Farm-Projekt Sustainable Agriculture Tanzania (SAT) von Janet Mary und Alex Wostry. Das sozialunternehmerische Engagement umfasst die Bewirtschaftung und Pflege gerodeten Ackerlandes. Mithilfe von Permakulturen und Bio-Diversität haben es die Menschen geschafft, das Kulturland wieder nachhaltig aufzubauen und mit 1’000 Bäumen, Hibiskusblüten, diversen Gemüsesorten und Cashewfrüchten zu bepflanzen. Des weiteren setzt sich SAT für die Ausbildung der umliegenden Biobauern und der dort lebenden Jugendlichen ein. Durch die Wissensvermittlung und die communitybasierte Arbeitsweise wird das biologische Farming stark gefördert: Beispielsweise wird die Milchproduktionen der Community-Bauern zentral zusammenführt und vertreibt. Somit profitieren sie von einer grösseren Vertriebsmenge und einem Preisvorteil. In Zukunft soll das satellitenartige Unternehmertum mit einer Schule, einem Spital und einem lokalen Restaurant erweitert werden. 
  • Ein drittes Projekt, “Conservation Through Public Health” (CTPH), besuchte Jonas Staub in Uganda.Die Gründerin Gladys Kalema-Zikusoka, eine Tierärztin, setzt sich für den Schutz der Tierwelt ein, indem sie die Gesundheit und das Leben der Menschen vor Ort verbessert. Neben CTPH gründete Gladys Kalema-Zikusoka das “Gorilla Consvervation Coffee”. Durch ihre Tätigkeit ist sie in ihrem Land und auch international führend in ihrem Gebiet. So ist sie “National Geographic Explorer”, 2021 “United Nations Champion of the Earth” und Mitglied der Sonderberatungsgruppe der Weltgesundheitsorganisation für den Ursprung neuartiger Krankheitserreger (WHO SAGO). Dank Gladys gemeinnütziger Organisationen wird die Grundversorgung der Menschen verbessert. Zudem wurde durch die Sensibilisierung eine lokale Bewegung afrikanischer Naturschützer und Führungskräfte ins Leben gerufen, um die menschliche Gesundheit und das Wohl der Wildtiere zu vereinbaren.