Inklusiv Wohnen

Blindspot setzt einen weiteren Artikel gemäss UNO-Behindertenrechtskonvention um. Mit unserem inklusiven Wohnprojekt leben junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam und auf Augenhöhe im urbanen Raum. Partizipation und Selbstbestimmung stehen dabei im Mittelpunkt – mitgestalten, mitbestimmen und mitverantworten – damit Inklusion in allen Strukturen der Gesellschaft als Selbstverständlichkeit gelebt wird. 

Junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung können im urbanen Raum gemeinsam und auf Augenhöhe zusammenleben. Das Projekt ermöglicht es, jungen Menschen mit Beeinträchtigung inklusiv zu wohnen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Durch das Zusammenleben wird die Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigung, basierend auf dem Normalisierungsprinzip, gefördert.

Den Mieter:innen stehen eine 4-Zimmer-Wohnung in der Berner Lorraine sowie eine 5.5 Zimmer-Wohnung im Ostring zur Verfügung. Die Wohnungen verfügen über einen guten Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel sowie zahlreiche Möglichkeiten für die Teilnahme am sozialen Leben.

Informationen zum Projekt

Die Wohnform richtet sich an junge Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigung zwischen 18 - 30 Jahren. Das Projekt eignet sich für junge Menschen mit Beeinträchtigung, die mit Begleitung selbständig wohnen können oder es erlernen möchten. Ziel ist es, die Projektteilnehmenden zu befähigen, selbstbestimmt zu wohnen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.
 

Möchtest du Teil der inklusiven Wohngemeinschaft werden? Dann beachte folgende Voraussetzungen:

 

  • Da die Wohnung im Centralweg 15 nicht barrierefrei ist, richtet sich das Wohnprojekt dort vorerst an Menschen, welche körperlich in der Lage sind, Treppen zu steigen.
  • Die Wohnung an der Thunstrasse 102 hat einen Aufzug.
  • Die WGs sollen im Sinne der Gemeinschaft sein; die Bereitschaft, am sozialen Leben teilzunehmen, ist eine Voraussetzung.
  • Die Projektteilnehmenden können verbal kommunizieren.
  • Nicht geeignet ist das Angebot für Menschen mit schweren psychischen Beeinträchtigungen oder akutem Bedarf an Pflege.
  • Eltern und Bezugspersonen von Bewohnenden mit Beeinträchtigung nehmen eine befürwortende inklusive Haltung ein und übergeben Verantwortung.

 

Die Wohnbegleitung wird von unserem sozialpädagogischen Fachpersonal durchgeführt. Die Begleit- bzw. Präsenzzeiten werden individuell berechnet. Grundsätzlich wird zu Beginn eine engere Begleitung empfohlen, mit dem Ziel, dass die Projektteilnehmenden kontinuierlich autonomer werden, sodass die Begleitung reduziert werden kann. In allen unten genannten Bereichen werden Ziele für das Wohntraining festgelegt, die am Ende des Semesters gemeinsam evaluiert und neu definiert werden.

 

Die Begleitung unterteilt sich in zwei Bereiche; Wohntraining und inklusives Sozialtraining.

 

Wohntraining/-coaching

  • Kochen und Ernährung
  • Reinigung und Ordnung (Ämtli)
  • Medikamentenabgabe
  • Unterstützung administrativer Aufgaben
  • Taschengeldverwaltung

Inklusives Sozialtraining

  • Freizeitgestaltung
  • Sozialraumorientierung (Arbeitsweg, Einkaufen, Quartier usw.)
  • Verbesserung der sozialen Kompetenzen (Konflikte, Aufbau von Beziehungen usw.)
  • Umgang mit Alltagsstress

 

Die Trainings-/Coachingzeiten beinhalten unter anderem die oben erwähnten Themeneinheiten. Diese sind individuell gestaltet und orientieren sich an den Bedürfnissen und Zielen der begleiteten Person. Die Krisenintervention wird situativ koordiniert und leitet sich vom Krisenmanagementkonzept ab, so ist z. B. unser sozialpädagogisches Fachpersonal auf einem Notfall-Handy 24/7 erreichbar.

Blindspot arbeitet partizipativ und ganzheitlich, sensibilisiert Menschen mit und ohne Beeinträchtigung und fördert Selbstbestimmung sowie Empowerment.

 

Die Mitgestaltung der Wohngemeinschaft ist einer der zentralen Aspekte des Projektes; so entscheiden die Mietpersonen selbstbestimmt, mit wem sie wohnen möchten und gestalten unter anderem alltagspraktische Abläufe wie z. B. einen „Ämtliplan“ selbst.

 

Blindspot klärt mit den jeweiligen Mietpersonen individuell ab, wie die anfallenden Kosten abgedeckt werden können.

 

Es existiert ein gerechter Mietpreisschlüssel nach Zimmergrösse. Mit dieser Kostenaufteilung wird die Teilnahme am Projekt für junge Menschen ohne Beeinträchtigung attraktiver gestaltet. Mieter:innen ohne Beeinträchtigung zeigen Bereitschaft soziale Elemente, z.B. ein gemeinschaftliches Abendessen, mitzugestalten und nehmen regelmässig an Quartalssitzungen von Blindspot teil. Dieser Zeitaufwand wird durch einen attraktiven Mietpreis entschädigt.

Blindspot ist vom Mehrwert einer vielfältigen Gesellschaft überzeugt. Um diesen Mehrwert erfahrbar zu machen, kreiert Blindspot Plattformen für Begegnungen und persönliche Weiterentwicklung. Blindspot sensibilisiert Fachpersonen aus dem Behinderten- und Nichtbehindertenbereich, unter anderem durch Partnerschaften, Netzwerkprojekte, Erfahrungsaustausch und Vorträge im In- und Ausland. Blindspot leistet zudem Grundlagenforschung. Ziel ist es, Best-Practice-Beispiele auszutauschen und neue Partnerschaften zu finden, um gemeinsam eine offene Gesellschaft für alle Menschen zu erreichen. Die Inklusionsprojekte und der Arbeitsansatz von Blindspot beruhen auf der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und der UNO-Behindertenrechtskonvention.

 

Förderer:innen & Partner:innen

Wir danken von Herzen unserern Fördern und Partnern für ihre Unterstützung des Projektes Inklusiv Wohnen:

Ansprechpartnerin Projekt Inklusive Wohnen

Hast du Fragen oder bist du interessiert? Dann melde dich bei Fabienne Marques per Mail oder Telefon.