Mit eigenem Beispiel für andere Möglichkeiten schaffen

An der ersten Behindertensession letzten Freitag, den 24. März, nahmen 44 Parlamentarier:innen aus allen Landesteilen teil. Einer von ihnen war Olivier Marti, Servicemitarbeiter in der Fabrique28. In diesem Blog-Beitrag berichtet er von seiner Motivation, sich politisch zu engagieren und seinen Eindrücken von der Behindertensession.

44 Parlamentarier:innen mit Beeinträchtigung kamen zur ersten Behindertensession der Schweiz im Bundeshaus zusammen. Ihre Forderung: Die Schweiz muss den 1,8 Millionen Menschen mit Beeinträchtigung (22% der Gesamtbevölkerung) die volle Teilhabe gewährleisten. Unser langjähriger Mitarbeiter Olivier Marti wurde für diese Session gewählt und setzt sich für den Zugang ein, welchen er im 1. Arbeitsmarkt bekommen hat – damit andere ihn auch bekommen.

«Jeder hat das Recht, es im 1. Arbeitsmarkt zu versuchen und davon zu profitieren. Jeder kann etwas beitragen», erklärt Olivier Marti. Der 28-Jährige ist seit zwei Jahren Servicemitarbeiter in der Fabrique28 wurde als einer von 44 Parlamentarier:innen für die Behindertensession gewählt. Sein Anliegen in der Session: «Dass Menschen mit Beeinträchtigung nicht mehr exkludiert werden und stereotypisch angesehen werden.»

Denn er habe selbst mit Erstaunen gemerkt, wie viele Möglichkeiten es im 1. Arbeitsmarkt gibt und durch welche Einfachheit seine Inklusion zustande kam. Dies möchte er auch politisch anderen ermöglichen – anhand seiner eigenen Erfahrungen und seinem Beispiel: «Die Schweizer Bevölkerung ist vielseitig, lasst uns diese Vielseitigkeit auch repräsentieren», appellierte er an die Teilnehmenden der Session.

Die Forderung der 44 Parlamentarier:innen war klar: «Politik mit uns, nicht für uns». Es sei an der Zeit, eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben und der Politik zu gewähren. Die Schweiz liege beim Thema Inklusion noch weit zurück. Diese Botschaft ist angekommen. Zum Ende der Session wurde eine Resolution zur Förderung der politischen Inklusion verabschiedet und von Nationalratspräsident Martin Candinas und der Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller im Namen der Bundesversammlung entgegengenommen. Diese verabschiedete der Präsident der Behindertensession und Nationalrat Christian Lohr mit den Worten: «Es wird eine zweite Behindertensession geben.»

Am Ende der Session ist Olivier dankbar. Dankbar, dass die Menschen ihm Vertrauen geschenkt haben und bereit sind, ihm eine Chance zu geben. Im 1. Arbeitsmarkt sowie auch neu in der Politik.

Lies die gesamte Resolution «Vollständige politische Teilhabe jetzt!».