Inklusive Verantwortung gemeinsam tragen – ein internes Weiterbildungsangebot stärkt das Team

In unseren inklusiven Gastronomiebetrieben übernehmen Mitarbeitende ohne Beeinträchtigung zentrale Rollen – eine Aufgabe, die Reflexion und Sensibilität erfordert. Eine interne Weiterbildung stärkt sie dabei gezielt. Sie bietet praxisnahe Impulse für den inklusiven Arbeitsalltag und leistet einen wichtigen Beitrag zur gelebten Inklusion.

In den inklusiv geführten Gastronomiebetrieben unserer Organisation übernehmen Mitarbeitende ohne Beeinträchtigung eine tragende Rolle. Sie koordinieren den Arbeitsalltag, leiten Teams mit und ohne Beeinträchtigung an, verteilen Aufgaben und stehen als erste Ansprechpersonen zur Verfügung – besonders dann, wenn Herausforderungen im Arbeitsalltag auftreten. Ihr Ziel dabei ist stets dasselbe: Alle Teammitglieder stärkenorientiert einzusetzen. Denn jede einzelne Person – ob mit oder ohne Beeinträchtigung – ist ein Mehrwert für das Team.

Diese verantwortungsvolle Rolle erfordert jedoch viel Reflexionsbereitschaft und stellt hohe Anforderungen an die Anleitungspersonen. Fragen im Umgang mit herausfordernden Situationen, Unsicherheiten oder das Bedürfnis nach Austausch sind nachvollziehbar – insbesondere, da Inklusion kein Zustand, sondern ein fortlaufender Prozess ist. Wer inklusiv arbeitet, setzt sich kontinuierlich mit den eigenen Haltungen, Werten und auch mit internalisierten Handlungsmustern auseinander.

Diesen Bedarf erkannte eine Sozialpädagogin in Ausbildung im Rahmen ihrer Diplomarbeit an einer Höheren Fachschule. Gemeinsam mit Mitarbeitenden aus der Gastronomie entwickelte sie ein internes Weiterbildungsangebot, das inzwischen erfolgreich in der Organisation verankert ist. Ziel war es, Mitarbeitende ohne Beeinträchtigung in ihrer Rolle zu stärken, sie für strukturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge zu sensibilisieren und ihnen ein praxisnahes Werkzeug für den inklusiven Arbeitsalltag mitzugeben.

Die Weiterbildung behandelt Themen wie Privilegien, Sichtweisen auf Beeinträchtigung sowie stärken- und ressourcenorientiertes Arbeiten im inklusiven Team. Besonders wertvoll war die praktische Auseinandersetzung: In Kleingruppen reflektierten die Teilnehmenden anhand von Rollenspielen ihre eigenen Arbeitsweisen und übten sich in neuen Handlungsmöglichkeiten. Gerade dieser geschützte Lern- und Erfahrungsraum wurde von den Teilnehmenden als bereichernd und motivierend empfunden.

Mit der Umsetzung dieses Projekts wurde ein wichtiger Beitrag zur Sensibilisierung für die Rechte von Menschen mit Behinderungen und zur praktischen Umsetzung von Inklusion geleistet – ganz im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention.

Niederschwellige, interne Bildungsformate wie dieses sind essenziell, um Inklusion und Vielfalt langfristig und wirkungsvoll in der Organisation zu verankern – ein weiterer Schritt auf dem Weg zu gelebter Inklusion.

Die nächste Weiterbildung ist bereits in Planung und wird für Transparenz der Methoden «Coaching und Training» im inklusiven Setting sorgen. Wir freuen uns auf die gemeinsamen und bereichernden Lernmomente.